Zukunftsfähiges und lebensfreundliches Wirtschaften : das gute Leben als Gegenstand alternativer Ökonomiekonzepte
Zunehmende ökologische und soziale Herausforderungen stellen die Zukunftsfähigkeit und Lebensfreundlichkeit des derzeitigen Wirtschaftens vermehrt in Frage. Studien belegen, dass gerade in Industriegesellschaften die Nachfrage nach sozialer Eingebundenheit und ausgeglichener Lebensbalance ansteigen, während sich durch die wachstumsgedrängte Wirtschaftsweise Ängste, Depressionen und Burnouts vermehrt ausbreiten. Dennoch geht der Mainstream in Wirtschaftswissenschaft und Politik davon aus, dass ökologische und soziale Problemlagen nur zu überwinden seien, wenn weiteres wirtschaftliches Wachstum generiert werden kann. Es mehren sich allerdings seriöse Stimmen, dass diese Herangehensweise keine zukunftsfähige und lebensfreundliche Perspektive darstellt. Eine neue Ausrichtung der Wirtschaft auf Zukunftsfähigkeit und Lebensfreundlichkeit ist eine der wichtigsten Aufgaben der Gegenwart.Dazu werden zunächst theoretische Ansätze herangezogen, die beschreiben, was ein gutes Leben ausmacht. Um einen Orientierungsanker zu geben, wie ein gutes Leben durch Ökonomie ermöglicht werden kann werden zwei Konzepte herangezogen: die Postwachstumsökonomie und das Vorsorgende Wirtschaften. Aus diesen Konzepten werden vier Handlungsprinzipien herausgearbeitet: Subsistenz, Suffizienz, Vorsorge und Kooperation. Diese sind auf die Verwirklichung und Sicherstellung eines guten Lebens ausgerichtet und werden weiterführend als tiefergehendes Analyseinstrument für die Beschreibung und Analyse der drei Fallbeispiele zukunftsfähigen Wirtschaftens (Spiel des Lebens, Sieben Linden und Buschberghof) herangezogen. Der empirische Teil ergänzt die theoretischen Grundlagen und dient der Bewertung von Voraussetzungen und Potenzialen zukunftsfähigen und lebensfreundlichen Wirtschaftens. ; The increasing number of environmental and social challenges call the sustainability and hospitality of the current economic system into question. Studies show that the demand for social connectivity and improved life balance is currently rising in industrial societies, while anxiety depression and burnout are increasingly observed in the congested rapidly growing subsistence economy. Nevertheless, the mainstream in economics and politics adheres to the belief that environmental and social problems can only overcome by further economic growth. However, an increasing number of serious members of society are voicing the opinion that this approach is neither a viable nor sustainable one. Providing a new direction to the economy, to increase its sustainability and hospitality, is one of the most important contemporary tasks. First, for this reason, theoretical approaches are presented, which describe what constitutes a good life. To provide a firm description of how a good life can be made supported by the economy, two concepts are introduced: the post-growth economy and the preventive economy. These concepts provide a platform from which four principles of action are launched: subsistence, sufficiency, prevention and cooperation. These are aimed at achieving and ensuring a good life and can be used more thorough analytical instruments for the description and analysis of three case studies related to sustainable economic activity (the game of life, the Sieben Linden ecovillage and the Demeter establishment Buschberghof). The empirical part of the thesis includes the theoretical foundations and evaluates the requirements and potential of a sustainable and hospitable economy. ; Eleonora Wenzel ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)789608